Die Verbindung zwischen Ideenmanagement und Finanzwelt mag auf den ersten Blick unklar erscheinen. Das Ideenmanagement wird oft als eine separate Sphäre betrachtet, die wenig mit den nüchternen Zahlen in Bilanzen oder Gewinn- und Verlustrechnungen zu tun hat.
Doch in Zeiten wieder gestiegenen Zinsen für Unternehmen und veränderten Vorgaben durch die Bankenaufsicht mit Sitz in Basel (Stichwort Basel IV) wird immer klarer, dass der Finanzchef die Innovationskraft seines Unternehmens positiv für die Finanzierung nutzen kann.
Bisher war der Fokus des Finanzchefs auf Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Rechenschaftsberichten gerichtet. Die Bewertung eines Unternehmens für Kredite und Investitionen basierte weitgehend auf harten Faktoren wie Vermögen, Liquidität und EBIT – also eher vergangenheitsorientiert Werte.
Basel II bis Basel IV erkennt nun an, dass diese vergangenen Leistungen an ihre Grenzen stoßen und Unternehmen mehr sind als ihre materiellen Vermögenswerte. Mit den Vorgaben der Bankenaufsicht wird daher ein neuer Ansatz verfolgt.
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Das Rating (die Risikobeurteilung) eines Unternehmens berücksichtigt nun auch weiche Faktoren, die zukunftsorientiert sind und somit einen direkten Einfluss auf die Refinanzierungskosten, sprich den Zinssatz, haben.
Das Konzept des Intellectual Capitals, das schwer in Bilanzen zu fassen ist, gewinnt an Bedeutung. Hier setzt das Ideenmanagement als Instrument zur Förderung und Dokumentation von Innovation und Veränderung an.
Die Verbindung von Ideenmanagement und Zinssatz
Das Ranking unterscheidet zwischen quantitativen, harten Faktoren wie Eigenkapitalquote oder Verschuldungsgrad, und qualitativen, weichen Faktoren, darunter bspw. Innovationskraft oder Intellectual Capital.
Die weichen Faktoren beeinflussen bis zu 45% des Ratings und somit die Refinanzierungskosten (Zinssatz und Kredit Höhe). Ein gutes Rating, das auch weiche Faktoren berücksichtigt, erfordert eine offene Kommunikation mit der Bank.
Dafür liefert das Ideenmanagement konkrete Zahlen und Statistiken, die diese weichen Faktoren messbar machen.
Die Anzahl eingereichter Vorschläge, erzielter Einsparungen und sogar die Anzahl der generierten Patente sind greifbare Indikatoren für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.
Das Ideenmanagement ermöglicht dabei nicht nur eine transparente Darstellung dieser Faktoren, sondern fördert auch eine lebendige Unternehmenskultur. Diese Kultur wiederum wirkt sich positiv auf die Zukunftsfähigkeit aus und senkt tendenziell die Refinanzierungskosten.
Ideenmanagement als Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit
Die Verbindung zwischen Ideenmanagement und Basel IV wird immer deutlicher. Unternehmen sollten nicht nur ihre Bilanzen, sondern auch ihre Innovationskraft präsentieren.
Das Ideenmanagement wird so zu einem integralen Bestandteil, nicht nur der Unternehmenskultur, sondern auch der Finanzstrategie.
Der Finanzchef, eher fokussiert auf Zahlen, Daten und Fakten, kann den kreativen Aspekten des Unternehmens nutzen.
So fördert das Ideenmanagement nicht nur Innovation, sondern kann auch die Zinsen senken.
Worum geht es bei Basel II bis Basel IV?
Es handelt sich um internationale Bankenregulierungen, die Standards für die Kapitalanforderungen, Liquidität und Risikomanagement festlegen, um die Stabilität des Finanzsystems zu fördern und das Risiko von Bankenkrisen zu verringern. Es zwingt die Banken je nach Risiko (Rating) des Kreditnehmers, entweder mehr oder weniger Bankeigenes Kapital vorzuhalten.
Das Rating, das ein Kreditnehmer der Bank erhalten hat, determiniert die notwendige Eigenkapitalquote, die Banken bei der Kreditvergabe vorhalten müssen. Damit wird auch die mögliche Höhe und der Zinssatz entsprechend für die Kreditnehmenden Unternehmen bestimmt.